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Was du über permanent lästernde Menschen wissen solltest

Sandra Witulla • 12. Januar 2020

Arroganz ist das Selbstwertgefühl des Minderwertigkeitskomplexes

Es gibt sie überall. Menschen, die Gefallen daran finden, über andere zu lästern und herzuziehen was das Zeug hält.

Du wirst von Ihnen durch den Kakao gezogen, weil du zu dick bist, die falsche Kleidung trägst, nicht ordentlich geschminkt bist, weil du eine andere Lebenseinstellung oder eine andere Meinung hast.

Es gibt Menschen, die lästern über deine Arbeitsleistung und lassen keine Gelegenheit aus, dich schlecht zu machen. Die Grenze zum strafbaren Mobbing und dem Straftatbestand der üblen Nachrede ist oft fließend.

Richtig fies und feige wird es, wenn du immer von anderen erfährst, was eine gewisse Person über dich gesagt hat. Sprichst du diese Person darauf an, hast du selbst irgendetwas missverstanden und es war ja angeblich ganz anders.

Warum tun diese Menschen das? Warum können sie ihre Mitmenschen, warum können sie dich, nicht einfach in Ruhe lassen?

Die Antwort finden wir in der psychosozialen Struktur dieser Menschen. Auch wenn es unglaublich klingen mag - diese Menschen (die Lästerer) sind zerfressen von einem Minderwertigkeitskomplex und, dem tief im Inneren liegenden Gefühl, nicht liebenswert zu sein und der Leere.

Was passiert nämlich, wenn der Lästerer über andere Menschen herzieht? Richtig, er fühlt sich besser. Er lenkt den negativen Fokus auf seine Mitmenschen, um von seinen eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken - frei nach dem Motto: Wenn ich andere erniedrige, stehe ich automatisch über ihnen und fühle mich besser, überlegen und großartig.

Menschen die so agieren sind meist als Kind in einer Atmosphäre aufgewachsen, wo die Eltern nur dann Liebe "geschenkt" haben, wenn von diesen Kindern etwas geleistet worden ist. Diese Kinder haben oft Zurückweisung erfahren, sind selten gelobt worden und mit dem Credo aufgewachsen: "Egal was ich mache, es ist meinen Eltern nicht genug. Ich werde nicht ausreichend geliebt."

Das führt sehr häufig dazu, dass diese Menschen ihr Leben lang verzweifelt jeder Aufmerksamkeit hinterherrennen. Sie versuchen die Sehnsucht nach Liebe, nach Aufmerksamkeit und Anerkennung als Erwachsener zu stillen. Vor allem die Sehnsucht nach Aufmerksamkeit und Anerkennung ist bei diesen Menschen im Erwachsenenalter riesig.

"Seht her, hier komme ich. Jetzt zeige ich euch, wie großartig ich bin und ihr anderen könnt mir alle nicht das Wasser reichen."

Dieses Auftreten als Erwachsener ist ein sehr sicheres Zeichen dafür, einen Menschen vor sich zu haben, dessen Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Anerkennung von seinen Eltern nicht ausreichend gestillt wurde.

Menschen, die genügend Liebe und Anerkennung als Kind erhalten haben, kennen ihren eigenen Wert. Sie brauchen andere Mitmenschen nicht in die Senke zu stellen, um sich größer zu fühlen. Sie kennen ihren eigenen Wert und lassen den Mitmenschen den ihren.

Es gibt eine psychologische Faustregel:
Je größer das Bedürfnis nach Anerkennung und Aufmerksamkeit ist, je teurer die Markenklamotten und je dicker die Statussymbole, desto verletzter ist dieser Mensch, desto wertloser fühlt er sich und desto größer ist die Leere, die er in sich fühlt. Das Gefühl der Wertlosigkeit lässt sich aber nicht mit teuren Markenklamotten heilen. Das Bedürfnis nach Anerkennung lässt sich niemals stillen, in dem andere Menschen erniedrigt werden.

Der Lästerer wird immer ein Gefangener seiner Kindheitserfahrungen sein, wenn er weiter so handelt, wie bisher.

Was heisst das für dich als "Opfer" der Lästereien? Es heisst: DU BIST VÖLLIG OK! Nicht du bist das Problem, sondern der Lästerer hat ein Problem. Der Lästerer repräsentiert eine verletzte Kinderseele in einem erwachsenen Körper. Lasse dich von diesen verletzten Kinderseelen nicht beeinflussen.

Ich selbst begegne solchen Menschen immer mit Mitleid. Ich selbst muss diese Menschen nur eine zeitlang ertragen. Die Lästerer müssen sich ihr ganzes Leben lang selbst ertragen.

von Sandra Witulla 19. September 2020
Zu diesem Thema möchte ich dir eine kurze Geschichte erzählen. Ein junger Mann hatte das Bedürfnis, sich nach einer langen Wanderung an einem wunderschönen Sandstrand auszuruhen. Das blaue Meer sah einladend aus und so beschloss er, sich abzukühlen und ein Bad zu nehmen. Nach ein paar Minuten des Umherschwimmens geriet er in eine starke Strömung, die ihn auf's Meer heraus trieb. Zunächst versuchte der junge Mann noch, gegen die Strömung anzuschwimmen, doch er bemerkte schnell, dass dies keinen Sinn hatte, die Strömung war viel zu stark. Panik stieg in ihm auf und nun traf er eine sehr, sehr mutige Entscheidung. Er hatte erkannt, dass er der Situation momentan nicht Herr werden kann, egal wie sehr er sich anstrengte. Also entspannte sich der junge Mann und ließ sich mit dem Strom auf's Meer heraus treiben. Die Entfernung zum Ufer wuchs und wuchs. Einige Hundert Meter trennten ihn vom Strand, als die Kraft der Strömung nachließ und er damit beginnen konnte, zum Strand zurückzuschwimmen. Mit seinen allerletzten Kraftreserven erreichte er das Ufer. Hätte der Junge Mann die ganze Zeit versucht, gegen die Strömung anzukämpfen, während diese ihn immer weiter fortriss, hätten seine Kräfte nicht ausgereicht, um das Ufer zu erreichen, nachdem die Strömung nachgelassen hatte. Diese Geschichte verdeutlicht die Bedeutung der Redewendung: "Wenn nichts zu tun ist, tue nichts." Wenn der Strom momentan stärker ist als du, dann lass dich treiben und gibt die Kontrolle ab. Und wenn die Zeit gekommen ist, in der du wieder handeln kannst, dann strenge dich nach Leibeskräften an - aber erst dann. Vorher macht es keinen Sinn und vergeudet wertvolle Kraftreserven.
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Wer ist der wichtigste Mensch in deinem Leben und warum? Auf diese Frage antworten die meisten meiner Klienten ganz unterschiedlich: "mein Partner", "meine Kinder" oder "meine Eltern". Dann gucke ich meinen Klienten immer direkt in die Augen und frage sie, ob sie die wichtigste Person in ihrem Leben nicht gerade vergessen haben. Meist schauen meine Klienten dann immer etwas fragend und ratlos. Dann frage ich: "Was ist denn mit Ihnen? Sind Sie nicht der wichtigste Mensch in Ihrem Leben?" - Schweigen- Es ist ganz einfach und hat nichts mit Egoismus zu tun. DU bist der wichtigste Mensch in deinem Leben. Nur wenn es dir gut geht, wenn du genügend Kraft und Energie hast, bist du für deine Familie, für deinen Partner, für dein soziales Umfeld ein Gewinn. Niemanden hilft es, wenn du am Boden liegst und erschöpft bist, wenn du dich aufopferungsvoll um alle kümmerst und selbst auf ein Burnout zusteuerst. Du kannst deinem sozialen Umfeld nur dann helfen, nur dann Energie abgeben, wenn du selbst genug davon hast. Wenn du es immer allen recht machen möchtest, hast du unter Garantie einen Menschen völlig vergessen: DICH! Wie redest du mit dir selbst, wenn etwas schief geht oder du einen Fehler gemacht hast? Ich kenne Menschen die dann laut mit sich selber schimpfen: "ich Vollidiot, ich bin so dumm, das ist ja wieder typisch." Jetzt frage ich dich: würdest du so mit einem guten Freund/in reden, oder mit jemanden den du liebst? Nein? Warum redest du dann so unverschämt mit dir selbst? Dein Unterbewusstsein speichert die Art und Weise, wie du mit dir selbst umgehst und automatisiert diese Gedanken. Irgendwann fällt es dir total leicht, dich selbst zu beschimpfen und du glaubst mehr und mehr, dass du minderwertig bist. Achte darauf, wie du dich selbst behandelst. Vielleicht bist du mit dir selbst beim nächsten Fehler etwas nachsichtiger, gehst vielleicht mit Humor mit deinen Fehlern um, dann können dein Unterbewusstsein und du gemeinsam über gewisse Situationen schmunzeln. Denn nur, wenn du genug Wert hast, genug Energie hast, bist du in der Lage davon etwas abzugeben und mit deiner Umwelt zu teilen.
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