Blog Post

Von Lebensfreude und gesellschaftlichen Konventionen

Sandra Witulla • 22. Februar 2020

Wenn du vor lauter fremder Erwartungen nicht mehr weißt, was du selbst denkst.

Es geht schon früh in der Kindheit los: "Lass das, das mach man nicht!", "Höre damit auf, das gehört sich nicht!"
Aber Moment mal - wer ist eigentlich "man" oder "sich"?

Es sind Konventionen, gesellschaftliche Normen - manchmal sogar Zwänge, die schon früh Einzug in dein Leben halten. Aber was sind das für Normen und Regeln? Wer hat die aufgestellt und sind sie überhaupt gut für dich persönlich?

Wir leben in einer Gesellschaft, wo Anpassungsfähigkeit ganz groß geschrieben wird. Wo verträumte, sensible oder lebhafte Kinder im Kindergarten oder in der Schule schnell als verhaltensauffällig gebrandmarkt und schlimmstenfalls mit Drogen ruhig gestellt werden. Wusstest du, dass ein Erwachsener nach Einnahme mancher Medikamente, die bei ADHS eingesetzt werden, kein Auto mehr fahren darf, weil die Fahrtüchtigkeit negativ beeinflusst wird? Wusstest du, dass auf dem Beipackzettel einiger ADHS Medikamente als eine mögliche Nebenwirkung "Selbstmordgedanken" aufgeführt sind? Nein? Das soll auch niemand wissen, denn dann würde keiner mehr diese Medikamente seinen eigenen Kinder verabreichen.

Kinder, die kreativ sind, die anders sind, die lebhaft sind, die abenteuerlustig sind und mit Getöse die Welt entdecken wollen, die hungrig auf das Leben sind, passen nicht in unsere Gesellschaft. Die sind unbequem - die sind nicht an die Erwachsenenwelt angepasst. Die stören den geregelten Ablauf der angepassten Erwachsenenwelt.

Und so lernen Kinder schon früh, dass Ihnen die Flügel gestutzt werden, dass ihre Träume und Hörner bis zur Volljährigkeit auf die gesellschaftlichen Normen passend zurecht geschliffen werden.

So verinnerlichen unsere Kinder all die ungeschriebenen Gesetze einer anonymen und angepassten Gesellschaft.

Aus den Kindern von einst, sind Erwachsene geworden. Aus dem Kind von einst, bist DU selbst entstanden - so wie du heute bist.

Was waren DEINE Träume? - Damals, bevor dir vorgekaute Volksweisheiten "das macht man nicht" die Lebensfreude verdorben haben? Jedesmal wenn du denkst "das macht man nicht" stirbt ein Stückchen deiner persönlichen Freiheit. Wie viel haben denn bitteschön diese vorgekauten Volksweisheiten mit deinem persönlichen Leben zu tun? Sie haben insoweit mit dir zu tun, als dass sie dich desillusioniert und traurig gemacht haben - weil "man" das nicht macht, obwohl dein Herz dir etwas anderes zu verstehen gegeben hat.

Wenn du deiner inneren Stimme zu oft über den Mund fährst, verlernst du, sie zu hören. Dann besteht die Gefahr, dass du dich selbst verlierst.

Was machst du, wenn du dich selbst verloren hast? Du folgst anderen - du hörst auf die Meinung anderer, in der Hoffnung zu finden, was du verloren hast - du hast DICH SELBST verloren. Du findest dich selbst aber nicht bei anderen. Du findest dich selbst nur an einem einzigen Ort - BEI DIR SELBST.

Der erste Schritt zu dir selbst zurückzufinden ist wieder auf deine innere Stimme, auf dein Bauchgefühl, zu hören und nicht auf die Meinung anderer. Eine Meinung ist das billigste Erzeugnis der Welt - jeder hat eine Meinung. Lass' dich nicht von einem billigen Erzeugnis anderer beeinflussen.

"Wenn es dir egal ist, was andere über dich denken, hast du die höchste Form der Freiheit erreicht."

Ein erster Schritt und eine einfache Übung, die du in deinen Alltag integrieren kannst, ist schlicht und einfach deine ehrliche Meinung zu sagen, wenn du danach gefragt wirst.

Ein Beispiel:
"Wie fandest du den Film?-Ich fand den total langweilig!" Wenn Du selbst den Film aber total gut fandest, dann sag' es, dass er dir gefallen hat. Das ist der erste Schritt in Richtung "du selbst zu sein". Am Anfang mag das etwas ungewohnt erscheinen, aber je öfter du "du selbst" und authentisch bist, desto einfacher fällt es dir mit der Zeit. Du wirst merken, wie gut es sich anfühlt, du selbst zu sein - dann ist der Anfang gemacht, zu dir selbst zurückzufinden.

von Sandra Witulla 19. September 2020
Zu diesem Thema möchte ich dir eine kurze Geschichte erzählen. Ein junger Mann hatte das Bedürfnis, sich nach einer langen Wanderung an einem wunderschönen Sandstrand auszuruhen. Das blaue Meer sah einladend aus und so beschloss er, sich abzukühlen und ein Bad zu nehmen. Nach ein paar Minuten des Umherschwimmens geriet er in eine starke Strömung, die ihn auf's Meer heraus trieb. Zunächst versuchte der junge Mann noch, gegen die Strömung anzuschwimmen, doch er bemerkte schnell, dass dies keinen Sinn hatte, die Strömung war viel zu stark. Panik stieg in ihm auf und nun traf er eine sehr, sehr mutige Entscheidung. Er hatte erkannt, dass er der Situation momentan nicht Herr werden kann, egal wie sehr er sich anstrengte. Also entspannte sich der junge Mann und ließ sich mit dem Strom auf's Meer heraus treiben. Die Entfernung zum Ufer wuchs und wuchs. Einige Hundert Meter trennten ihn vom Strand, als die Kraft der Strömung nachließ und er damit beginnen konnte, zum Strand zurückzuschwimmen. Mit seinen allerletzten Kraftreserven erreichte er das Ufer. Hätte der Junge Mann die ganze Zeit versucht, gegen die Strömung anzukämpfen, während diese ihn immer weiter fortriss, hätten seine Kräfte nicht ausgereicht, um das Ufer zu erreichen, nachdem die Strömung nachgelassen hatte. Diese Geschichte verdeutlicht die Bedeutung der Redewendung: "Wenn nichts zu tun ist, tue nichts." Wenn der Strom momentan stärker ist als du, dann lass dich treiben und gibt die Kontrolle ab. Und wenn die Zeit gekommen ist, in der du wieder handeln kannst, dann strenge dich nach Leibeskräften an - aber erst dann. Vorher macht es keinen Sinn und vergeudet wertvolle Kraftreserven.
von Sandra Witulla 27. Juni 2020
Wie deine Gedanken direkten Einfluss auf den Aufbau deines Gehirns haben.
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Die einzige Person, die dich aufhalten kann, ist die Person, die du jeden Tag im Spiegel siehst.
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von Sandra Witulla 15. März 2020
Wer ist der wichtigste Mensch in deinem Leben und warum? Auf diese Frage antworten die meisten meiner Klienten ganz unterschiedlich: "mein Partner", "meine Kinder" oder "meine Eltern". Dann gucke ich meinen Klienten immer direkt in die Augen und frage sie, ob sie die wichtigste Person in ihrem Leben nicht gerade vergessen haben. Meist schauen meine Klienten dann immer etwas fragend und ratlos. Dann frage ich: "Was ist denn mit Ihnen? Sind Sie nicht der wichtigste Mensch in Ihrem Leben?" - Schweigen- Es ist ganz einfach und hat nichts mit Egoismus zu tun. DU bist der wichtigste Mensch in deinem Leben. Nur wenn es dir gut geht, wenn du genügend Kraft und Energie hast, bist du für deine Familie, für deinen Partner, für dein soziales Umfeld ein Gewinn. Niemanden hilft es, wenn du am Boden liegst und erschöpft bist, wenn du dich aufopferungsvoll um alle kümmerst und selbst auf ein Burnout zusteuerst. Du kannst deinem sozialen Umfeld nur dann helfen, nur dann Energie abgeben, wenn du selbst genug davon hast. Wenn du es immer allen recht machen möchtest, hast du unter Garantie einen Menschen völlig vergessen: DICH! Wie redest du mit dir selbst, wenn etwas schief geht oder du einen Fehler gemacht hast? Ich kenne Menschen die dann laut mit sich selber schimpfen: "ich Vollidiot, ich bin so dumm, das ist ja wieder typisch." Jetzt frage ich dich: würdest du so mit einem guten Freund/in reden, oder mit jemanden den du liebst? Nein? Warum redest du dann so unverschämt mit dir selbst? Dein Unterbewusstsein speichert die Art und Weise, wie du mit dir selbst umgehst und automatisiert diese Gedanken. Irgendwann fällt es dir total leicht, dich selbst zu beschimpfen und du glaubst mehr und mehr, dass du minderwertig bist. Achte darauf, wie du dich selbst behandelst. Vielleicht bist du mit dir selbst beim nächsten Fehler etwas nachsichtiger, gehst vielleicht mit Humor mit deinen Fehlern um, dann können dein Unterbewusstsein und du gemeinsam über gewisse Situationen schmunzeln. Denn nur, wenn du genug Wert hast, genug Energie hast, bist du in der Lage davon etwas abzugeben und mit deiner Umwelt zu teilen.
von Sandra Witulla 8. März 2020
Ist dir auch schon einmal aufgefallen, dass nur Liebeslieder im Radio laufen, wenn du Liebeskummer hast?
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