von Sandra Witulla
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19 Sept., 2020
Zu diesem Thema möchte ich dir eine kurze Geschichte erzählen. Ein junger Mann hatte das Bedürfnis, sich nach einer langen Wanderung an einem wunderschönen Sandstrand auszuruhen. Das blaue Meer sah einladend aus und so beschloss er, sich abzukühlen und ein Bad zu nehmen. Nach ein paar Minuten des Umherschwimmens geriet er in eine starke Strömung, die ihn auf's Meer heraus trieb. Zunächst versuchte der junge Mann noch, gegen die Strömung anzuschwimmen, doch er bemerkte schnell, dass dies keinen Sinn hatte, die Strömung war viel zu stark. Panik stieg in ihm auf und nun traf er eine sehr, sehr mutige Entscheidung. Er hatte erkannt, dass er der Situation momentan nicht Herr werden kann, egal wie sehr er sich anstrengte. Also entspannte sich der junge Mann und ließ sich mit dem Strom auf's Meer heraus treiben. Die Entfernung zum Ufer wuchs und wuchs. Einige Hundert Meter trennten ihn vom Strand, als die Kraft der Strömung nachließ und er damit beginnen konnte, zum Strand zurückzuschwimmen. Mit seinen allerletzten Kraftreserven erreichte er das Ufer. Hätte der Junge Mann die ganze Zeit versucht, gegen die Strömung anzukämpfen, während diese ihn immer weiter fortriss, hätten seine Kräfte nicht ausgereicht, um das Ufer zu erreichen, nachdem die Strömung nachgelassen hatte. Diese Geschichte verdeutlicht die Bedeutung der Redewendung: "Wenn nichts zu tun ist, tue nichts." Wenn der Strom momentan stärker ist als du, dann lass dich treiben und gibt die Kontrolle ab. Und wenn die Zeit gekommen ist, in der du wieder handeln kannst, dann strenge dich nach Leibeskräften an - aber erst dann. Vorher macht es keinen Sinn und vergeudet wertvolle Kraftreserven.